T100 für die Grube Malapertus in Wetzlar

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detlef
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T100 für die Grube Malapertus in Wetzlar

#1

Beitrag: # 51163Beitrag detlef »

Peter und ich waren gestern in der Gruba Malapertus in Wetzler-Niedergirmes. Timo (Fahrtanzeiger) war auch dabei. Er hatte am Nachmittag zusammen mit Rene von dem Grubenverein einen T100 aus Köln abgeholt (Kleinanzeigen).
Der Verkäufer hatte uns zuvor mitgeteilt, dass der Fernschreiber bereits für ein anderes Museum reserviert seit und hat auch das Museum genannt. Woraufhin ich @Manderbacher kontaktiert habe und er hat uns bei dem T100 freundlicherweise den Vortritt gelassen. Nochmals vielen Dank! ;)

Der T100 ist in Topzustand. So gut wie neu. Bei der ersten Inbetriebnahme ist die Sicherung gekommen, irgendein Kondensator im FS ist wohl abgeraucht. Aber anschließend lief er einwandfrei. ;)
Der Dämpfer braucht noch etwas Zuwendung und eine Lampe im FSG NL ist defekt. Nach dem Kondensator muss dann auch noch mal geschaut werden. Ansonsten war der FS mit der mitgebrachten i-Telex-Anlage innerhalb von einer Stunden online. Aktuell mit meiner Testnummer 211234. Später soll er die alte Buderus-Nummer "483851 budw d" bekommen.

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Rene vom Förderverein der Grube an dem neuen Gerät
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#2

Beitrag: # 51164Beitrag detlef »

Wir bekammen anschließend noch eine Führung. Dass es dabei Untertage geht, hatte zumindest ich nicht erwartet. Ich dachte, die Grube wäre ein reiner Tagebau.

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Ein Teil der ehemaligen unterirdischen Anlage:

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DF3OE
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#3

Beitrag: # 51171Beitrag DF3OE »

Ist das wenigstens die Originalnummer der Maschine oder macht ihr noch mehr Geschichtsverfälschung? :scratch: :devil:

Wie schon mal gesagt, ich bin nicht gegen eine Maschine in einem Museum. Aber ein Fernschreiber im Museum, gerade wenn es auch noch
Sachfremd zur Fernschreib-/Fernmeldetechnik ist, ist es etwas anderes als eine Maschine zuhause in einer privaten Sammlung als Spielerei.

Es gibt auch Museumsgrundsätze, dass Ausstellungsstücke NICHT verfremdet werden dürfen.
Stellt euch mal vor, jemand ändert die Haarfarbe der Mona Lisa, nur weil sie ihm besser passt.... :hehe:
von politisch intentionierten Ausstellungen möchte ich gar nicht reden....

Sorry, nur meine 2 cents zu dem Thema.
Ist meine persönliche Meinung und ich möchte niemanden angreifen.
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detlef
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#4

Beitrag: # 51172Beitrag detlef »

DF3OE hat geschrieben: Sa 4. Okt 2025, 18:49 Ist das wenigstens die Originalnummer der Maschine oder macht ihr noch mehr Geschichtsverfälschung? :scratch: :devil:
Henning, du weisst, dass ich mich immer dafür einsetze, dass die Originalkennungen verwendet werden.
Aber der Betrieb eines Fernschreibers mit der Kennung irgendeiner GmbH aus dem Ruhrgebiet wäre an diesem Ort genauso falsch.

Die Originalkennung ist dokumentiert und kann bei Bedarf wieder hergestellt werden.

Es gab an in dieser Halle keinen Fernschreiber, aber Buderus hatte an dem Standort einen Fernschreiber und es war ein T100.
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#5

Beitrag: # 51207Beitrag Minkenstein »

Glückauf in die Runde,

hier ist Rene von der Grube Malapertus.
Erst geht nochmal ein großes Dankeschön an Detlef und an Peter raus, dass Ihr uns so schnell und unkompliziert geholfen habt. Vielen vielen Dank.

Der Fernschreiber wird später Teil der Aufsicht. Die Aufsichtsperson verbleibt bei Betrieb im Bergwerk immer zusammen mit dem Maschinisten auf dem Gelände. Koordiniert die Arbeiten und später auch den Besucherverkehr. Der Arbeitsplatz der Aufsicht wird im Style der 50er/60er Jahre eingerichtet.

Bzgl. der Kritik, das ein Fernschreiber eigentlich nichts im Maschinenhaus zu suchen hat, geschweige den unser Museum eigentlich nichts mit Fernmeldetechnik oder Fernschreibtechnik zu tun hat:

Ich verstehe genau was du meinst. Ich kenne viele Museen die irgendwie alles aber nichts richtig abdecken. Wo man in einem Heimatmuseum aufeinmal Stellwerke von der Bahn neben dem 50er Jahre Kinderwagen findet, aber so keiner richtig weiß was man da eigentlich mal bekommen hat.

Richtig ist auch das der Fernschreiber und der Arbeitsplatz der Aufsicht nicht im Maschinenhaus waren. Der Aufsicht wären die Ohren abgefallen bei zwei laufenden Kompressoren und der Förderhaspel im Hintergrund.
Früher befanden sich auf dem Grubengelände noch weitere Gebäude, unteranderen ein Bürogebäude. Diese wurden aber Mitte der 90er Jahre abgerissen. In diesem Bürogebäude befand sich bis Anfang der 80er Jahre das Büro des Steigers. In unseren Unterlagen und auch dem Schachtbuch befinden sich Abschriften vom Bergamt die per Fernschreiber auf die Grube gesendet worden sind. Daher ist anzunehmen, dass sich auf dem Gelände ein Fernschreiber befunden haben muss.

Buderus betrieb zusätzlich ein eigenes internes Fernmeldenetz. Reste davon sind noch bis heute teilweise vorhanden. Bis zu 40x2x0.8 zwischen den einzelnen Betriebsteilen. Auch im Bergwerk war ein ausgedehntes Fernmeldenetz zu finden. Teilweise wilde Mischung zwischen ZB und OB. ZB Anschlüsse teilweise nur 70m Fußweg (Kalksteinbrecher und Füllort "Bruchsohle") auseinander mit eigenen Nummern. OB-Verbindungen in den Strecken ri. Kieswäsche und Zementwerk. In unserem Maschinenhaus befindet sich ein Schallisolierter Telefonschrank wo der Maschinist auch bei voller Lautstärke zum telefonieren gehen konnte aus dem Jahr 1918. Selber betreiben wir jetzt eine Kleinwähler-Anlage aus dem Jahr 56 mit 10 Anschlüssen um die Kommunikation zwischen Bergwerk und Grubengelände zu organisieren. Alles mit passenden Telefonen die in die Zeit passen. Auch eine eigene Uhrenlinie betreiben wir. Alles so gestaltet das es sich in das gesamt Bild einfügt.

Aktuell ist alles noch im Aufbau und auch der Fernschreiber wird nicht einfach in der Mitte des Raumes stehen bleiben. ;)

Bergbau führt viele Gewerke zusammen. Elektriker, Schlosser, Zimmersleute, Fernmeldetechniker und eben Bergleute. Dementsprechend kann auch ein Bergbaumuseum ein großes Spektrum an Themen haben. Am Ende muss der gesamt Eindruck passen.

PS:
Die originalen Dokumente von dem Fernschreiber werden wir, wie alles was wir bekommen, archivieren. Bei dem Fernschreiber waren Handschriftliche Notizen dabei. Timo (Fahrtanzeiger) wird diese in den kommenden Wochen einscannen.

In diesem Sinne Glückauf aus Wetzlar.
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WolfHenk
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#6

Beitrag: # 51209Beitrag WolfHenk »

Glückauf René,

deine Ausführungen kann ich sehr gut nachvollziehen. Mein Opa war bis etwa 1974 im Werksschutz bei Buderus in Wetzlar tätig, und schon damals war klar: Buderus war weit mehr als nur Grube und Hütte. Wer das auf Erz, Ofen und Haspel reduziert, unterschlägt einen großen Teil der Wirklichkeit.

Ich finde es gut, dass ihr den Fernschreiber nicht einfach als Fremdkörper seht, sondern in den größeren Zusammenhang stellt. Nur das Offensichtliche zu zeigen – Maschinen, Kompressoren, Fördertechnik – ist am Ende zu wenig. Die Leute haben in einem ganzen System gearbeitet: Werksschutz, Verwaltung, Fernmelder, Handwerker. Das gehört genauso zum Bild.

Dein Hinweis auf die Mischung der Gewerke trifft den Kern. Bergbau war nie eine isolierte Sache, sondern hat viele Bereiche zusammengebracht. Deshalb passt es auch, wenn ihr solche Technik integriert.
Ich weiß, wovon ich rede: Als 1957 der Sputnik aufstieg, hatte das selbst auf das Design unserer Radios einen massiven Einfluss. Und im Radio-Museum erzählen wir diesen kleinen Teil „Weltraumtechnik“ eben auch, weil er den größeren Zusammenhang sichtbar macht.

Genau so verhält es sich mit der Fernschreiberei im Bergbaubetrieb – sie mag auf den ersten Blick nicht dazugehören, aber in Wirklichkeit ist sie ein Teil der Geschichte. Und Buderus war nun einmal ein Universum für sich, nicht nur Grube und Hütte.

In diesem Sinne: weiter so, das Ganze ist glaubwürdiger, wenn man es umfassend zeigt.

Glückauf
Wolfram
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